Ostern in Brüssel
Matthias Tepper berichtet aus Brüssel:
“Uns geht es immer noch gut in Brüssel. Wir freuen uns an unserer (noch) kleinen Gemeinde und unserer missionarischen Aufgabe. Natürlich wissen wir nicht ob wir hier wirklich die Früchte ernten werden, deren Saat wir hier ausstreuen. Das weiß Gott. Und das ist gut so. Trotzdem machen wir unsere Arbeit mit der Erwartung, dass auch etwas aufwächst.
Was man sieht ist vielleicht noch nicht mit Zahlen zu messen. Aber einfach unsere Präsenz hier und unsere Selbstverpflichtung der Gemeindearbeit gegenüber hinterläßt schon einen Eindruck in der Gemeinde bevor überhaupt etwas gesagt wurde. Dazu kann ich natürlich in Gesprächen und Predigten ganz gezielt bestimmte Themen ansprechen und meine Vision von einer möglichen Zukunft der Gemeinde mitteilen.
Ein Höhepunkt war der Osterfesttag. Um 7 Uhr habe ich mit über 100 Christen aus der ganzen Stadt einen Easter Sunrise Service in englisch, französisch und flämisch gefeiert – unter dem Triumphbogen im Jubelpark!! Nachdem wir Heilig Abend in unserem Stall gefeiert haben, war das jetzt der passende Ort für Ostern, nicht? Nach Kaffee und Croissants in der Kälte des Morgens und den ersten wärmenden Strahlen der aufgehenden Sonne bin ich nach Antwerpen zum Gottesdienst gefahren, 50 km nördlich von Brüssel. Weil Pastor van Hattem in Brasilien weilte, habe ich seinen Dienst dort übernommen. Psalm und Gebet habe ich sogar in flämisch gesprochen, die Predigt allerdings durfte ich in deutsch halten. Einige verstehen unsere Sprache, für die anderen gab es eine Kopie der Predigt in flämischer Sprache zum mitlesen.
Nach einer kleinen Mittagspause bin ich dann mit meiner Familie in das Gemeindezentrum in Brüssel gefahren, wo wir in der Stunde vor dem Gottesdienst eine Children’s Easter Celebration veranstalteten. Meine Frau Michelle hat mit den Kindern und Zaungästen die Ostergeschichte in interaktiver Weise erzählt, dann gab es verschiedene Bastelarbeiten zum aussuchen und schließlich im Garten eine Ostereier-Jagd. Unser Gottesdienst war wunderschön mit fröhlichen Liedern, spitzen Besuch und vielen Gästen (obwohl viele im Urlaub waren). In diesem Festgottesdienst durften wir ein junges Zwillingspärchen taufen und die Eltern in unserer Gemeinde als neue Glieder begrüßen. Das war ein tolles Fest!
Erfahrungen wie diese und viele andere gute Ereignisse lassen einen dann auch Enttäuschungen ertragen, die ja ohnehin immer dabei sind. Es kann dem Missionar ja nicht zu schnell gehen. Aber ich muß mich in Geduld üben und meine Vorstellung dem Willen Gottes unterordnen: ER macht alles fein zu seiner Zeit. Nur in diesem Vertrauen läßt es sich munter weiterträumen von einer lebendigen Zukunft der Gemeinde. Und das ein oder andere, von dem ich so träume, wird dann vielleicht sogar einmal wahr.
Viele herzliche Grüße – bitte betet weiterhin für uns – speziell bitte das mehr und mehr Glieder einen Dienst übernehmen – sowohl im Vordergrund (z.B. Bibelgruppenleiter) als auch im Hintergrund (organisieren, Finanzen verwalten…).