Missionarische Gemeinde – Vortrag auf dem Missionsfest in Göttingen
„Zwar haben wir vielleicht das Geld für neue Missionsprojekte wie das in Marzahn nicht – denn dort musste die gesamte Infrastruktur einer solchen Arbeit erst geschaffen werden – aber mit den Gemeinden der SELK haben wir eine hervorragende – schon längst bestehende – Infrastruktur.“ Das war – auf den Punkt gebracht – der Kern der Überlegungen des Missionsdirektors Roger Zieger beim Missionsfest in Göttingen unter der Themenstellung „Missionarische Gemeinde“.
Vielleicht ein bisschen optimistisch, fallen einem doch gleich ein ganzes Dutzend von Hindernissen ein, die dem entgegenstehen. Klar ist: eine Gemeinde ist nicht automatisch eine Missionsstation. Manche Gemeinden leben immer noch stark aus der Abgrenzung heraus. Manchen fehlt die Kraft, die Ausstrahlung, die Vision. Unklar ist oft: wollen wir Mission – oder Gemeindewachstum? Worin unterscheiden sich die beiden Dinge? Was deckt sich?
Aber warum diesen Gedanken nicht mal weiterdenken? Warum nicht – als Gemeinde – gemeinsam mit der Lutherischen Kirchenmission an einem Konzept arbeiten, was „missionarische Gemeinde“ vor Ort bedeuten könnte? Eine gründliche Analyse – so Zieger – wird wohl in aller Regel am Anfang sehen müssen: Welche Herausforderungen gibt es für uns als Gemeinde – welche Kräfte haben wir? An einem Ort kann das eine Aussiedlerarbeit sein, woanders ein Angebot für Trauernde. Eine Gemeinde hat gut Möglichkeiten, Angebote für Kinder zu machen, eine andere engagiert sich bei der örtlichen Tafelarbeit. Wichtig – so Zieger – ist es, Kontaktflächen zu schaffen, an denen Menschen mit Gliedern der Gemeinde und so oft erst mal indirekt mit der Botschaft des Evangeliums in Berührung kommen.
Angedacht ist, ab dem Jahr 2013 einen Missionar anzustellen, der mit SELK-Gemeinden in Deutschland Projekte entwickelt, wie Gemeindearbeit vor Ort missionarisch werden kann.
SF
Heute einmal ein Bericht über ein Missionsfest, verfasst von einem der Besucher – vielen Dank für die Mühe 🙂
RZ