Eine Bibel für die Bakalanga im Norden Botswanas. Neues Testament und Psalmen werden der Öffentlichkeit vorgestellt.
“In Francistown, Botswana, hat die heiße Phase zur Vorstellung des gründlich überarbeiteten Kalanga-NTs begonnen, das in der neuen Ausgabe auch den Psalter beinhalten wird.” berichtet Missionar Daniel Schmidt nach Bleckmar ins Missionshaus. Am 10. Juli 2009 fand deswegen in Francistown ein traditionelles Kalanga-Dinner statt, bei dem der Eintrittspreis dazu beitragen sollte, die Kosten für die öffentliche Vorstellung am kommenden Samstag, dem 8. August zu decken. Ehrengast und -sprecher war Mpaphi Phumaphe, Richter am höchsten Gericht im Land.
von links nach rechts: Mrs. C.E. Habangana, Vorsitzende des beratenden Kommittees für das Kalanga-Bibelübersetzungsprojekt, Daniel J. Schmidt, Mpaphi Phumaphi, Richter am Verfassungsgericht von Botswana sowie Phillip Mothetho, einen der drei Übersetzer im Kalanga-Bibelübersetzungsprojekt.
In der Zeitung “Mmegi” von dem Ereignis zu lesen. Dazu gibt es einen Link:
http://allafrica.com/stories/200907131379.html
Das offizielle tägliche Nachrichtenblatt der Regierung in Botswana (“Daily News”) hat am letzten Mittwoch breit von der bevorstehenden öffentlichen Vorstellung berichtet. Der Wortlaut dieser Veröffentlichung wird hier -als Lesefreundlicher Service- einmal komplett in deutscher Sprache wiedergegeben.
Vorhang auf für die Veröffentlichung der Kalanga-Bibel
Von Keamogetse Letsholo
Francistown Die Botswana-Bibelgesellschaft wird am 8. August unter dem Namen Ndebo Mbuya, “Gute Rede” (Good News) eine Kalanga-Bibelausgabe vorstellen. Baseki Tema, Übersetzerin im Dienst der Botswana-Bibelgesellschaft erklärte, dass die Übersetzung der Bibel eines der Ziele der Bibelgesellschaft sei. Sie führte aus, “Es ist Sinn und Zweck der Botswana-Bibelgesellschaft, das Christentum voranzubringen durch den Erwerb, die Übersetzung und die Verteilung der Bibel in der Gesellschaft.” Sie fügte hinzu, dass diese Organisation auch dazu da ist, Menschen die Bibel in den Sprachen zugänglich zu machen, die sie am besten verstehen.
Frau Tema erläuterte, dass es zwar verschiedene Dialekte der Kalanga-Sprache gebe, dass ihre Organisation sich aber bemüht habe, den Lilima-Dialekt zu benutzen, da dieser zentral für die Sprache sei, so dass alle Kalanga-Sprecher die Übersetzung verstehen könnten. Sie führte aus, dass das Kalanga-Bibelübersetzungsprojekt 1984 begonnen worden war und (eine erste vollständige Version des Neuen Testaments, d.Ü.) 1999 veröffentlicht. Zu jener Zeit sei nur das Neue Testament übersetzt worden. “Was wir jetzt der Öffentlichkeit vorstellen, ist das Neue Testament zusammen mit dem Buch der Psalmen und nicht einfach eine Überarbeitung. Es ist eine ganz neue Ausgabe.”
Sie erwähnte weiter, dass es zu ihrem Bemühen, die Bibel in verschiedenen in Botswana gesprochenen Sprachen zugänglich zu machen, gehöre, dass in einem Schwesterprojekt an der Übersetzung der Bibel in Naro gearbeitet werde, einem Sesarwa-Dialekt (Buschmannsprache), der im Gebiet um Gantsi gesprochen wird.
Frau Tema sagte, das Projekt habe vor einer Reihe von Herausforderungen gestanden, die den Abschluss der Arbeit verzögert hätten. Vor dem Beginn der Arbeit sei es nötig gewesen, die Übersetzer auszubilden und ihnen die Möglichkeit zu geben, die biblischen Ursprachen Griechisch und Hebräisch zu lernen. Dazu seien entsprechende finanzielle Mittel nötig gewesen. Die größte Herausforderung aber seien die begrenzten Arbeitsmittel gewesen. “Wir haben zunächst Stifte und Papier benutzt, was die Arbeit recht schwierig machte. Auf Initiative des inzwischen verstorbenen Chris Dambe aber hat die Kalangagemeinschaft für unsere Arbeit Computer gekauft.”
Die Botswana-Bibelgesellschaft sei eine gemeinnützige Vereinigung, die für ihre Arbeit auf Spenden angewiesen ist. Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage seien jedoch eine Reihe von Spendern nicht mehr in der Lage, die erhoffte Unterstützung zu leisten.
Pastor Eddie Rantshilo betonte seinerseits gegenüber der Öffentlichkeit, dass die Botswana-Bibelgesellschaft für alle kirchlichen Konfessionen da sei, und dass alle Kirchen daher die von ihr geführten Projekte als ihre eigenen ansehen sollten. Pastor Rantshilo erwähnte weiter, dass derzeit untersucht werde, wie sinnvoll die Übersetzung der Bibel in weitere Sprachen wie etwa Seyeyi sei. Er sagte, die Kirchen sollten die Arbeit an einer Bibelübersetzung als ein wirksames Mittel für die Evangelisation ansehen. Aus diesem Grund sei für die Vorstellung der neuen Kalanga-Bibelausgabe das Motto gewählt worden, “Gott spricht auch meine Sprache.” Für die Feier am 8. August würden Besucher aus Deutschland, Amerika, Kirchenvertreter aus den nördlichen Regionen (Botswanas, d.Ü.) und der Bibelgesellschaften in benachbarten Ländern erwartet. BOPA
[Übersetzung: D. Schmidt] [Daily News, Mittwoch, 29. Juli 2009, Nr. 140, Seite 12]
Missionar Schmidt schreibt: “Auch wenn ich nicht zum Übersetzerteam gehöre, sind wir doch dankbar für alle Unterstützung für die Übersetzer, mit Gaben und Gebeten.” Dem ist von ganzem Herzen zuzustimmen!
Verfasser: Markus Nietzke