Christian Tiews in die Missionsarbeit der LKM entsandt

Missionar Christian C. Tiews aus den USA (zurzeit Telgte/Hamburg) wurde offiziell von der LKM in Dienst genommen und dafür gesegnet.
Ein seltenes Ereignis, unter den momentanen Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie: In der Kapelle des Bleckmarer Missionshauses fand unter Wahrung aller Abstands- und Hygieneregeln die Entsendung von Missionar Dr. Christian C. Tiews für den Dienst in der LKM statt. Dazu hatten sich am Abend des 16. Januar sechs Personen zu einem Gottesdienst versammelt, in dem Tiews die Predigt hielt. Die Segenshandlung nahm Missionsdirektor Roger Zieger vor, es assistierte Pastor Martin Benhöfer als Mitglied der Missionsleitung. Die Entsendung fand in Bleckmar statt und nicht in der Kirche einer bestimmten Gemeinde, da Missionar Tiews für die LKM an verschiedenen Orten Norddeutschlands arbeiten soll. Derzeit unterstützt er die farsisprachige Arbeit der Zions- und der Dreieinigkeitsgemeinde in Hamburg, wo er auch zeitweise wohnt.
Zum Gottesdienst waren denn auch Superintendent Bernhard Schütze (Zionsgemeinde Hamburg), Pastor Andreas Rehr (Dreieinigkeitsgemeinde) und Missionar Marko Turunen (farsisprachige Arbeit in und um Hamburg) angereist. Sie überbrachten nach dem Gottesdienst Segenswünsche und Geschenke und bekundeten ihre Freude darüber, in Gestalt von Christian Tiews Verstärkung durch die LKM zu bekommen.
Der neue Missionar ist jedoch nicht nur für die LKM im Dienst, sondern zum großen Teil im Auftrag des Missionswerks der Lutherischen Kirche — Missouri-Synode als Dozent an der Lutherakademie im lettischen Riga. Diese Arbeit wird jedoch zumeist online getan.
In Deutschland hat Christian Tiews seinen Lebensschwerpunkt in Telgte bei Münster, wo auch Ehefrau Lula und Lillian, die jüngste Tochter, zu Hause sind. Für voraussichtlich fünf Jahre soll der neue Missionar nun in Deutschland und an der Lutherakademie Dienst tun. Dann geht es in den Ruhestand, so der Plan. (Im Missionsblatt 5/2021 hatte Christian Tiews sich bereits ausführlich vorgestellt. )
Zur Entsendung predigte Christian Tiews über den Missionsbefehl Matthäus 28:

Wie errichtet unser Herr Jesus Christus sein Reich Gottes? Er erzählt es uns in Matthäus 28, im sogenannten Missionsbefehl:
„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.”
Der Missionsbefehl unseres Herrn enthält vier Elemente:
1) Unser Herr besitzt die Befugnis, diesen Missionsbefehl zu erteilen. Anders gesagt, unser Missionsauftrag kommt nicht nur von menschlichen Organisationen, sondern von unserem Herrgott persönlich. Das ist sowohl eine unglaublich große Ehre als auch eine enorme Herausforderung für uns.
2) Jesus sagt, „Gehet!“ — Auf gut Deutsch heißt das, Du kannst kein Missionar sein und auf deiner Couch hocken bleiben.
3) Er sagt: Tauft die Menschen — auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dies tun wir Pastoren und Missionare auf Deutsch, Finnisch, Swahili, Farsi, Englisch und in allen Sprachen, die es in der Welt gibt.
4) Und schließlich sagt Er: Lehrt die Menschen. — Als Lutheraner lehren wir die Menschen direkt aus der Heiligen Schrift, aber auch gemäß den Hauptstücken des Kleinen Katechismus und der anderen Dokumente, die in den lutherischen Bekenntnisschriften enthalten sind. Aber bevor wir lehren und taufen können, müssen wir zuerst gehen. Und genau das tun wir Pastoren und Missionare der SELK, der LEAF [aus Finnland] und der Missouri-Synode:
Wir gehen in die reichen, aber auch in die armen Stadtviertel von Hamburg. Wir gehen von Finnland in die Türkei, von Finnland nach Deutschland; in Hamburg und Berlin und in allen Städten gehen wir auch in Viertel, in denen kaum jemand ein Wort Deutsch spricht
Wir gehen von Deutschland nach Südafrika oder Mosambik. Wir gehen von den USA nach Deutschland, nach Lettland und wohin wir überall geschickt werden. Und im Auftrag unseres Herrn erzählen wir allen Menschen die frohe Botschaft: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“ (Matthäus 10,7), „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ — Ich freue mich sehr, ab heute ein Teil des Missionars-Teams der LKM zu sein.
Wenngleich nicht alle Missionare Pastoren sind, sind alle Pastoren Missionare; genauso wie alle Christen eigentlich Missionare sind — d. h. Menschen, die unser Herr selbst aussendet, um von Ihm zu erzählen und Ihn zu bekennen.
Für uns Christen kann es unangenehm sein, Jesus Christus zu bekennen — in einer Gesellschaft, die Jesus gegenüber größtenteils indifferent ist und in manchen Bereichen sogar feindselig gegenübersteht. Es kann unangenehm sein, in einer pluralistischen Gesellschaft von der Exklusivität Jesu Christi zu erzählen, nämlich, dass Er der einzige Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Es kann unangenehm sein, über sexuelle Moral in einer Kultur zu sprechen, die zu diesem Thema in mancherlei Hinsicht ihren kollektiven Verstand verloren hat. Aber ob die Welt uns hören will oder auch nicht, wir müssen Jesus Christus bekennen. Das ist unser Auftrag. Und dazu gibt Er uns Kraft. Denn eigentlich verkündigen nicht wir, sondern der Heilige Geist selbst verkündigt durch uns: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ (Philipper 2,13)
Unser deshalb hat der Herr Jesus Christus folgende gute Nachricht für uns heute Abend: Wenn Du anderen Menschen von Jesus erzählst und Dich umständlich oder ungeschickt anstellst, dann vergibt Er Dir. Wenn Dein Farsi bei der Verkündigung grammatikalisch nicht ganz auf der Höhe ist, dann vergibt Er Dir auch. Wenn Du hier und da vielleicht die Hoffnung verlierst — wie der Vater des besessenen Jungen in Markus 9: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ — „so bleibt Jesus treu.“ (2. Tim. 2,13)
Und wenn Du immer noch Schuld und Scham mit Dir herumträgst für Sünden von vor fünf Jahren oder auch von letzter Woche … oder auch für Sünden, die andere vielleicht an Dir begangen haben — Jesus Christus hat mit Seinem Blut diese Schuld und diese Scham von Dir entfernt —„so ferne der Morgen ist vom Abend.“ (Psalm 103,12) —„So lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser.“ (Hebr. 10,22)
Und, komme was wolle in unserem Amt als Pastoren und Missionare — ob in unserer Berufung oder auch in unserem Familienleben — unser Herr bekräftigt: „Fürchtet euch nicht! Friede sei mit euch! Preist Gott in alle Ewigkeit! (Tobias 12,17) und „Siehe, ich bin bei euch bis an der Welt Ende.“ (Mt. 28,20). Amen.



