ADVENT IN MARZAHN, LEIPZIG + UND SACHSEN
In der Nacht zum dritten Advent brannte es wieder einmal in Berlin-Marzahn. Drei Autos wurden in der unmittelbaren Nähe zur Kirche abgefackelt. Dazu wurde auch noch in die soziale Einrichtung, angrenzend an unsere Gemeinde, eingebrochen. Es wurden dort alle Wasserhähne aufgedreht, sodass die ganzen Räume überschwemmt wurden. Eine unserer Mitarbeiterinnen wurde auch noch auf der S-Bahn, beraubt….. Ist halt Berlin-Marzahn.
Aber auch in Leipzig bewegt uns gerade ganz viel. Es sind wieder neue Flüchtlinge aus dem Iran angekommen, wo das Säbelrasseln auf einen noch nicht gekannten Höhepunkt gekommen ist. Unsere Welt ist aus den Fugen geraten.
Dennoch passieren immer wieder gute Dinge! Eine Frau, die in Berlin-Marzahn Lebensmittel empfängt, kommt letzte Woche zu uns und sagt: „Ich bin zwar nicht Christ, aber ich habe Euch eine Krippe gebastelt, weil ihr für uns da seid!“Eine andere Mitarbeiterin aus „Laib und Seele“ sagt es fast in den gleichen Worten: „Ich bin zwar nicht Christ, aber wie es jetzt schon fast eine Tradition geworden ist, habe ich einige Pakete Kleidung gesammelt… für das Asylbewerberheim in Sachsen!“
Dazu haben wir dann noch Lebensmittel aus unserer Ausgabe bekommen und konnten eine wunderschöne Feier im Asylbewerberheim in Elbisbach „Sachsen“ feiern. Dort kam der Satz schon wieder. Dieses mal von der Heimleiterin. „Auch, wenn ich nicht dazu gehöre, finde ich Eure Arbeit gut und möchte diese Feier mit Euch gestalten.“ Jedes Mal, wenn die Menschen diese kleine Einleitung sagen: „ich bin zwar nicht Christ, aber…“ wird mir warm ums Herz, denn solche sind zwar noch nicht angekommen, aber gut auf dem Wege. In dieser Weihnachtszeit habe ich zu den Leuten, die so sagten immer gesagt: „Die Weisen waren auch nicht Christen und dennoch sind sie gekommen. Sie gehörten noch nicht einmal zum jüdischen Volk und haben auf einer ganz verrückten Art, über die Sternenkunde davon erfahren, dass der Messias geboren wird. Auch die Hirten auf den Feldern gehörten nicht so richtig dazu. Für die war “jeder Aufzug nach oben” abgefahren. Vom Leben konnten die nichts mehr erwarten. Dann brach der Himmel über ihnen auf und die Engel kamen zu ihnen und auf einem Mal gehörten sie zu den ersten Zeugen der Christgeburt. Wie schön hat Gott sich seine Zeugen ausgesucht.
Im Asylbewerberheim in Sachsen konnten wir dieses Wunder wieder einmal erfahren. 6 verschiedene Nationen saßen gemeinsam in der Küche im Heim und haben miteinander gekocht. Jeder auf seiner Art. Zusammen sich auf Weihnachten besinnen, zusammen Essen, miteinander reden, sich zusammen freuen, trotz der vielen schlimmen Geschichten, die wir auch noch hören. Es kommt zusammen, was sonst nicht zusammen gehört. Das ist ja Weihnachten auch. Es kommt der ewige Gott, der nicht zu uns gehört, dennoch zu uns.
„Wissen sie welch ein Wunder wir hier und jetzt gerade erleben dürfen?“ fragt die Heimleiterin. „Ja“ sage ich- Es ist genau wie Weihnachten schon immer war:
Da kamen die Weisen aus fremdem Lande und sagten wahrscheinlich so etwas wie: „Wir kommen nicht von hier, aber wir haben den Stern Eures Königs gesehen. Und der hat uns gesagt, dass ER auch unser König sein wird. Dürfen wir ihn dennoch anbeten? Eigentlich geschieht dieses Wunder ja jedes Mal, wenn irgendein Mensch zu den Füßen des Herrn Jesus sitzen darf:
“Eigentlich kommst du aus einer ganz anderen Welt und gehörst wirklich nicht zu uns. Dennoch hast du ein Wunder wahr gemacht und bist gekommen. Du bist wie eine von uns gefunden. Du bist auch zu meinem Leben gekommen und hältst Gemeinschaft mit mir.”
Danke lieber Herr Jesus … Du bist gekommen, kommst immer noch und wirst auch wieder kommen.
Missionar Hugo Gevers